Raytracingsimulation eines Schwarzen Loches |
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Newtonsche Simulation(186KB) |
Einsteinsche Simulation(227KB) |
Die beiden Bilder zeigen eine komplexe Szenerie, die ein Gefühl für die Raumkrümmung vermitteln soll, die nach der Einsteinschen Gravitationstheorie durch Masse verursacht wird. Die "Newtonsche Simulation" zeigt eine weite Meeresfläche, über der eine kugelförmige Masse mit einer fußballähnlichen Oberflächenstruktur schwebt. Durch deren gravitative Anziehungskraft wird das Wasser etwas emporgehoben, die Kugelmasse befindet sich also genau über dem Wasserberg. Schräg nach hinten durchstößt diesen eine weiße Stange, mit der der räumliche Zusammenhang zu den dahinterliegenden Objekten etwas verdeutlicht werden soll. Das hintere Stangenende trifft sodann auf einen rot leuchtenden Ikosaeder, der auch die Kugelmasse von hinten anleuchtet; ganz schwach ist der Lichtschein auf der rechten Seite zu erkennen. Die dahinterliegende, umgekippte rotschwarz gesprenkelte Säule befindet sich in etwa auf der Höhe des aus Ziegeln aufgebauten Turms mit den beiden abgeplatteten Goldkugeln. Die einzelnen Effekte, die die Raumkrümmung bei der Betrachtung dieser Szenerie verursacht, werden im folgenden beschrieben.
Die farbe Kugel im linken Teil der "newtonschen Simulation" musste aus Gruenden der Uebersichtlichkeit in der "einsteinschen Simulation" leider weggelassen werden.
Das Grundprinzip der Allgemeinen Relativitätstheorie ist, daß Masse den Raum krümmt und somit auch Lichtstrahlen einen anderen Weg nehmen als dies im flachen (euklidischen) Raum der Fall wäre. Ähnlich wie ein schnell bewegtes Teilchen, das durch einen massiven Körper abgelenkt wird, bewegen sich auch Lichtstrahlen "um eine Masse herum".
Der einfachste Fall ist die Schwarzschildlösung, die das Vakuumfeld
einer kugelsymmetrischen, nichtrotierenden und elektrisch ungeladenen
Massenverteilung beschreibt. Eine Besonderheit dieser Lösung ist das
Auftreten eines Ereignishorizontes, falls die verursachende Masse
innerhalb des Schwarzschildradius
Ein Lichtstrahl wird durch eine Masse mit dem Schwarzschildradius
um den Winkel
abgelenkt, wobei b den minimalen Strahlabstand zur ablenkenden Masse
bezeichnet:
Eine ungewöhnliche Eigenschaft ist etwa, daß ein Gegenstand dem Beobachter
mehr als einmal erscheinen kann, wie der leuchtende Ikosaeder oder der
Ziegelzylinder mit seinen abgeplatteten Goldkugeln; dieses Verhalten
ist auch unmittelbar einsichtig, denn Lichtstrahlen können auf zwei
Wegen zum Beobachter gelangen:
(invers, klein) |
(aufrecht, verzerrt) |
All diese Phänomene, die mit dem Einsteinring in Zusammenhang stehen, sind auch schon in der Natur beobachtet worden, allerdings in viel kleinerem Maße; während die Strahlen hier um einige Grad abgelenkt werden, ist bei den heutigen astronomischen Beobachtungen eine Größe von 15 Bogensekunden der Normalfall.
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Der Ereignishorizont selbst kann nicht sichtbar sein, da keinerlei Licht von ihm nach außen gelangen kann. Dennoch kann man sich vorstellen, daß er mit einer dünnen Membran umgeben wird, von der Licht ausgesendet werden kann, sodaß das Licht von dort ein paar Eindrücke über die Raumkrümmung im noch zugänglichen Bereich kurz außerhalb des Horizontes vermitteln kann. In Wirklichkeit würde jedwedes Licht von dort extrem stark rotverschoben werden, sodaß die Oberflächenstruktur der Membran tiefrot bis infrarot (und damit unsichtbar) wäre. Die gravitative Rotverschiebung wurde daher bewußt nicht mit in die Simulation aufgenommen. Allerdings wird einfallendes Licht in genau demselben Ausmaß blauverschoben wie ausfallends rotverschoben wird. Wenn von außen einfallendes Licht auf einer (radial) unbewegten Fläche reflektiert wird, so erscheint sie in der gleichen Farbe wie im flachen Raum, insofern ist die vorgestellte Simulation physikalisch korrekt. Vorausgesetzt allerdings, das betrachtete Objekt reflektiert alle Wellenlängen gleichzeitig, andernfalls treten doch wieder Farbverschiebungen auf. Im Extremfall fällt sichtbares (weißes) Licht als Röntgen- oder gar Gammastrahlung auf das Objekt ein, das so in diesem Wellenlängenbereich transparent wird. Obwohl also etwaige reflektierte Lichtstrahlen für einen außenstehenden Beobachter als weißes, sichtbares Licht zurückkämen, wird das Objekt unsichtbar, wenn es nur nahe genug dem Schwarzschildhorizont kommt!
Im Nahbereich des Ereignishorizontes treten nun Phänomene auf, die ganz und gar ungewöhnlich sind: Während in genügend großem Abstand die Bahn des vorbeiziehenden Lichtes noch durch Hyperbeln angenähert werden kann, ist diese Näherung bei kleinen Abständen unzulänglich bis falsch. Das Licht kann hier so stark abgelenkt werden, daß es zur Lichtquelle zurückkehrt oder, anders ausgedrückt, der Beobachter sich selbst sieht. Noch näher am Ereignishorizont gibt es schließlich eine Bereich, in dem das Licht mehrmals das Schwarze Loch umrunden oder sogar auf einer Kreisbahn hängen bleiben kann. Je näher der Blickwinkel des Beobachters diesem "Rotationsradius" kommt, desto öfter (und kleiner) wird die gesamte äußere Welt schalenförmig verzerrt abgebildet, zusätzlich zu den oben beschriebenen "großräumig" auftretenden Gravitationslinseneffekten.
Allein das ist bereits ungewöhnlich, aber hinzu kommt, daß die gesamte Oberfläche nicht nur von einer Blickrichtung aus, sondern aus jeder beliebigen Richtung aus sichtbar ist!
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